Die Tiroler Tageszeitung fasst das politische Geschehen rund um die Landtagswahl im Burgenland sauber zusammen. Eine viertelmillion Wähler wählt kommenden Sonntag und ist dabei so gut informiert über die Ziele und Vorstellungen ihrer Representanten im Landtag wie kaum eine andere. Oder etwa nicht? Sagen sie bitte nicht das es egal ist ob die Bevölkerung weis wogegen oder wofür sie ihre Stimme abgibt?
Fangen wir einmal bei den Zielsetzungen der Kandidaten an. Landeshauptmann Hans Niessl will die 50% Marke verteidigen. Franz Steindl (ÖVP) will ´ausgewogene Verhältnisse´ was im Jargon soviel bedeutet wie eine eingetragene Partnerschaft im Landtag dessen derzeitige Aufteilung so aussieht. Johann Tschürtz, der Gendarm, will eine zweistellige numerische Bestätigung und Manfred Kölly (LBL) einen Einzug den Landtag mit zwei bis vier Mandaten schaffen. Michael Reimon ist klar an nichts interessiert.
Sind die Ziele definiert heisst es die Instrumente zu schärfen und Methoden dahingehend zu implementieren näher an die Vorgaben zu kommen. Im Internet sind sie alle. Auf youtube, flickr und facebook auch und sogar auf twitter lassen sich die Kandidaten antreffen. Die Printmedien (Presse, Standart, Kurier, TirolerTageszeitung, Salzburger Nachrichten,...) aber auch der ORF berichtet ausführlich vom Burgenland und dem Wahlkampf der Kandidaten. Die Österreichische Blogosphäre, der ominöse Sammelort von Herr und Frau, jung und alt, ist da schon etwas nachlässiger in seiner Berichterstattung. Was ist eigentlich mit Radio? Hört den niemand mehr Radio?
Wie sieht es mit einer Situationsanalyse für die Wahl aus. Da gibt es zuerst einmal die Demografie im Burgenland. Nach Alter und Staatsangehörigkeit gereiht sieht die Bevölkerungspyramide wie eine großbusige Kellnerin aus. Von den rund 283.506 Burgenländern sind 5.4% Ausländer welche zum überwiegenden Teil aus EU-Staaten, EWR, Schweiz stammen. Am 30. Mai sind rund 248.712 Personen zur Wahl berechtigt. Rund 34.798 Bürger sind demnach von der Wahl ausgeschlossen. Etwas mehr als die hälfte der Wahlberechtigten sind auch Erwerbstätig. Die andere Hälfte ist entweder Arbeitslos oder in Pension. Die Anzahl der Jugendlichen ist gering und auch die Anzahl der Ausländer ist klein.
Neben der Demografie ist für eine Situationsanalyse auch der Ausgang der Landtagswahlen 2005 relevant. Die Wahlbeteiligung lag bei 81% und es ist zu erkennen das die Anzahl der abgegebenen Stimmen mit 197.127 weitaus geringer ist als die Anzahl der Wahlberechtigten. Sieht man die Bevölkerungsstruktur ein so erscheinen Personen über 64 nicht zur Wahl zu gehen. Aber das sei nur eine Randbemerkung.
Kommen wir jetzt zu den Themen. Abseits inhaltsleerer Meinungsmache und Partei interner sowie externer Machtkämpfe bleibt man bei Themen die 2005 schon alt waren. Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, Sicherheit im Burgenland, Alternative Energieformen, Bildungsthemen, Jugendschwerpunkt, Infrastruktur, Abbau von Bürokratie sind an Forderster Front wenn es darum geht von reisserischen Seitenhieben und Egotrips abzulenken.
Kommen wir zur Hypothese. Die Wahlbeteiligung wird nur leicht einbrechen. Das Angebot ist nicht schmackhaft aber ausreichend um genügend Wähler zu mobilisieren. Vorallem Jungwähler sind kaum repräsentiert und Frauen sind nur in geringem Masse in der Überzahl. Alles beim Alten im schönen Burgenland.
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